Diversität treibt Innovation

Was haben Diversität und Innovation miteinander zu tun?

Genau zu diesem Thema durften wir vor Kurzem einen Impulsvortrag halten und haben uns auch spannenden Fragen unseres Publikums gestellt. Weil uns das Thema wirklich wichtig ist, dachten wir es ist sicherlich auch hier in unserem Blog gut aufgehoben. Konkret wollen wir euch drei spezifische Fragestellungen vorstellen:

✔️ Was ist denn eigentlich Diversity? 

✔️ Wie erreicht man Diversität als Unternehmen?

✔️ Wozu brauchen Unternehmen Diversität? 

Was ist eigentlich Diversität?

Diversität besteht aus unterschiedlichen Dimensionen. Ein Schaubild, das das gut darstellt ist die Charta der Vielfalt.

 

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen drei Bereichen: Kerndimensionen, also nicht veränderbare Kriterien mit denen wir beispielsweise geboren oder in die wir hineingeboren werden, die äußere Ebene, die eine Person gestalten kann und die organisationale Ebene, die Fragen zur Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen thematisiert.

Welche Dimensionen an Diversität in eine Unternehmenskultur passen und welche Ausprägungen sie haben sollen, muss letztlich natürlich jedes Unternehmen für sich selbst definieren. Doch die Charta der Vielfalt bietet eine Grundlage, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Menschen in einer Organisation zu erfassen.

Wie erreicht man Diversität als Unternehmen?

Natürlich gibt es kein allgemeingültiges Rezept, nach dem Diversity in Unternehmen eingeführt werden kann oder sollte. Denn jedes Unternehmen ist unterschiedlich und benötigt andere Herangehensweisen. Ein paar Grundsätze bzw. wichtige Parameter gibt es allerdings, die wollen wir Euch im Folgenden vorstellen:

It’s a marathon – not a sprint!

Diversity und Inclusion Management ist immer eine lange Reise – nie eine Idee, die schnell und leicht oder auch nebenher zu realisieren ist. 

It’s all about leadership!

Diversity Management ist eine Führungsaufgabe. Nur wenn die Führungskräfte und insbesondere das Top-Management Diversität unterstützt und steuert, kann es auch in die Kultur des Unternehmens übergehen.

Walk the talk!

Diversity Management bedeutet die Offenheit für Unterschiedlichkeit zu fördern und diese aktiv im Unternehmen zu leben. Das bedeutet auch, sich immer wieder an die eigene Nase zu fassen und sein bisheriges Denken und Handeln zu hinterfragen.. 

Dazu ein kleines Experiment:

✔️ Stellt euch mal eine Person vor, die folgende Eigenschaften besitzt: selbstbewusst, sicher, kompetent & handlungsorientiert. Habt ihr ein Bild im Kopf?

✔️ Jetzt kommt eine weitere dazu, ihre Eigenschaften sind zuverlässig, flexibel, fürsorglich, empathisch..

Und jetzt wird’s interessant: Einige haben sich wahrscheinlich bei der ersten Beschreibung einen Mann vorgestellt und bei der zweiten eine Frau. Ihr auch?

Das sind die sogenannten Unconscious Biases, die wir alle haben. Sie helfen uns, die Welt zu strukturieren und Komplexität zu reduzieren – können aber auch zum Hindernis werden. Wenn nämlich ohne weitere Überlegungen, Menschen in Schubladen gesteckt werden kommt es oft dazu, dass wir sie vielleicht nicht ernst nehmen oder unterschätzen. 

Was braucht es, um diese Vorurteile nicht permanent unbewusst zu bestätigen? Ein diverses Team – eine Gruppe, die verschiedene Perspektiven zulässt, sie schätzt und im besten Sinne des Wortes Co-Creation betreibt.

Es braucht Offenheit und auch Mut. Mut zur Unsicherheit, aus der letztlich ja auch Innovationen im Unternehmen entstehen können. Denn wenn Probleme und Herausforderungen immer aus ähnlicher Perspektive betrachtet werden, werden wir auch keine neuen Lösungsansätze finden. Daher ist Diversität als Innovationstreiber zu verstehen.

Wozu brauchen Unternehmen Diversität?

Während Diversität in Unternehmen häufig damit verbunden wird, eine Kultur zu schaffen, in der sich alle Mitarbeitenden wohlfühlen, wird häufig unterschätzt, dass sich Diversität auch positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg auswirkt.

Interessante Fragen sind in diesem Zusammenhang bspw.

✔️ Wer steckt hinter den Kaufentscheidungen?

✔️ Wie reagieren wir auf regionale oder kulturelle Unterschiede in unserem Kundenportfolio?

✔️ Welche Kunden:innen und Bewerber:innen interessieren sich für das Unternehmen?

✔️ Wie ausgeprägt ist die Veränderungs- oder Innovationskultur?

All das beeinflusst nämlich, wie erfolgreich ein Unternehmen agiert und welche Zukunftsperspektive es bietet. 

McKinsey hat beispielsweise errechnet, dass die Reduzierung des Gender Gaps in Zeiten von stagnierendem Wachstum und Fachkräftemangel nicht nur gerecht wäre, sondern auch das weltweite BIP bis 2025 um 12 Billionen Dollar steigern würde.

Den Mehrwert von Diversity Management kann man auch daran erkennen, daß Finanzinvestoren in den letzten Jahren angefangen haben in den großen Unternehmen nach der Diversität zu fragen: 

„Humankapital ist ein Schlüsselfaktor für die Rentabilität eines Unternehmens, und es ist für einen Wettbewerber schwierig, die Fähigkeiten herausragender Mitarbeiter zu kopieren. […] Darüber hinaus ist Vielfalt häufig das Ergebnis einer integrativen und unterstützenden Unternehmenskultur. Eine solche positive Unternehmenskultur fördert wiederum unterschiedliche Denkweisen sowie die Zusammenarbeit, und vermeidet die Gefahr dogmatischen Gruppendenkens. Unternehmen mit einem hohen Grad an Diversität unter den Mitarbeitern weisen häufig bessere Entscheidungsfindungsprozesse auf und sind innovativer.“

Audhild Aabø, die Portfoliomanagerinnen von Nordeas

„In a collaborative environment, a person’s value does not depend on her absolute wisdom but on her ability to improve the collective decision.”

Blackrock, die größte weltweit tätige Investmentfirma

☞ Diversity Management ist also definitiv keine Modeerscheinung in Unternehmen, sondern die Voraussetzung für eine Kultur, in der sich die Menschen nicht nur zugehörig fühlen, sondern die das Unternehmen erfolgreicher machen kann.